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BYD-Aktiensplit 2025 chaos : Erfahrungen & Probleme aus der Community

 Ein Aktiensplit sollte im Grunde genommen nur eine kosmetische Maßnahme sein – doch bei den deutschen Aktionären von BYD herrscht momentan völliges Durcheinander. Der chinesische E-Auto-Riese hatte im Juni einen Split durchgeführt, doch die neuen Aktien erreichten die Anleger erst im August. Der echte Schock kam dann mit der Steuerabrechnung: Zahlreiche Depots versteuerten den Split als Dividende.



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In der Regel ist ein Aktiensplit steuerneutral, da sich lediglich die Anzahl der Papiere ändert, nicht deren Gesamtwert. Doch offenbar behandelten deutsche Banken die BYD-Aktion anders. Die Folge: Anleger müssen Abgeltungssteuer auf vermeintliche Kapitaleinkünfte zahlen, obwohl gar keine Erträge geflossen sind.


Die Verwirrung rührte von der komplizierten Struktur der chinesischen Börsennotierungen her. Da BYD in Hongkong und Shenzhen gelistet ist, kam es zu unterschiedlichen Behandlungen durch deutsche Depotbanken. Einige Institute stuften die Aktion nicht als regulären Split, sondern als Kapitalmaßnahme mit steuerlichen Auswirkungen ein.
 

Besonders schmerzhaft: Die Steuerlast erreicht Anleger zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Wie die jüngsten Analysten-Downgrades bei Wettbewerbern wie Li Auto verdeutlichen, ist der chinesische Automarkt von erheblichem Konkurrenzdruck betroffen. Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs von BYD und anderen heimischen Herstellern stufte JPMorgan das Unternehmen von „Overweight“ auf „Neutral“ herab.


Die positive Nachricht: Betroffene Anleger können die illegale Besteuerung ablehnen. Die Abzüge können durch Freistellungsaufträge oder korrigierte Steuerbescheinigungen rückgängig gemacht werden. Entscheidend ist, dass Investoren proaktiv bei ihrer Bank nachfragen und auf eine Berichtigung der Abrechnung bestehen.
 

Das Chaos kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Während Tesla mit seinen Robotaxi-Plänen die Medien beherrscht und sich als Technologieunternehmen neu erfindet, kämpfen chinesische Hersteller wie BYD um Marktanteile in der eigenen Heimat. Die Verunsicherung deutscher Anleger könnte durch den administrativen Aufwand, der mit dem Split-Debakel verbunden ist, noch verstärkt werden.


Im Juni wurden zunächst 12 neue Aktien auf je 10 alte Aktien aus Kapitalrücklagen eingebucht. (Ohne größere Probleme und steuerfrei.) Ende Juli wurde die zweite Tranche ausgezahlt: 8 zusätzliche Aktien für jeweils 10 alte Aktien, diesmal aus Gewinnrücklagen, die steuerlich einer Sachdividende gleichgestellt sind. In Summe bedeutete dies, dass die Stückzahl sich verthreefacht (Verhältnis 1:3) und der Kurs gleichzeitig auf ein Drittel gesenkt wurde.



Es handelt sich eigentlich um einen rein technischen Vorgang, aber in der Praxis führte die Aufteilung in zwei Schritte, unterschiedliche steuerliche Auslegungen und teils lange Wartezeiten bei der Einbuchung zu Frustration und Unsicherheit.


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