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Porsche-Chef Blume kündigt neues Sparprogramm an

 Porsche plant eine Verschärfung des Sparprogramms.  WELT gibt den Brief, in dem Oliver Blume als Firmenchef die Mitarbeiter auf klare Einschnitte vorbereitet, wortgetreu wieder.  Es werden vor allem drei Ursachen für die Misere deutlich.


Düsseldorf (Stadt).  Die Krise bei der Sportwagenmarke Porsche verschärft sich.  Oliver Blume, der Vorstandschef, hat seine Führungskräfte in einem internen Schreiben am Freitag auf eine weitere harte Sparrunde vorbereitet.


 „Die Lage bleibt ernst“, steht in dem Brief, der dem Handelsblatt teilweise vorliegt.  Porsche kämpfe mit einer „Krise der Rahmenbedingungen“.  „All das trifft uns schwer“, so Blume.  „Strenger als bei zahlreichen anderen Autoherstellern.“  Die Deutsche Presse-Agentur hatte das Schreiben zunächst zitiert.


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Auch Flexibilität innerhalb der Belegschaft hielt Blume für notwendig. Im zweiten Halbjahr sollen die Vertretungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer Gespräche über ein „zweites Strukturpaket“ führen. Die Absicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, das im Deutschen Aktienindex Dax gelistet ist, sei das Ziel.

Blume ließ offen, ob das zweite Sparpaket weitere Stellenstreichungen beinhaltet. Zuletzt hatte Porsche im Februar angekündigt, bis 2029 rund 1900 Arbeitsplätze sozialverträglich abzubauen – zusätzlich zu 2000 Stellen, die über das Auslaufen befristeter Verträge bereits eingespart wurden. Bis zum Jahr 2030 sind betriebsbedingte Kündigungen nicht zulässig. Der Personalabbau sollte daher auf Freiwilligkeit, Altersteilzeit und natürliche Fluktuation basieren.


Das neue Schreiben verstärkt die Hinweise darauf, dass die Probleme im operativen Geschäft am Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen größer sind, als bisher öffentlich zugegeben wurde.  Blume nennt konkret drei Gründe für die gegenwärtig angespannte Situation:



 Da ist zum einen China.  In einem Schreiben an die Belegschaft berichtet Blume, dass der einst wichtigste Absatzmarkt für den Sportwagenbauer in kurzer Zeit regelrecht zusammengebrochen ist.  Es gibt einen harten Preiskampf vor Ort, und Managementfehler haben den Aufbau des Vertriebsnetzes beeinträchtigt.  In der Zwischenzeit geht Porsche in China weiterhin Marktanteile verloren.  Der Absatz von Porsche ging im ersten Halbjahr in der Region um 28 Prozent zurück.


Blumes Schreiben erreicht die Porsche-Beschäftigten direkt nach der Einsetzung eines neuen Betriebsrats. Die Wahl von 2022 war juristisch angefochten worden, weshalb eine vorgezogene Neuwahl notwendig wurde.

Obwohl die IG Metall weiterhin die stärkste Kraft im Gremium ist, muss sie Sitzverluste akzeptieren. Ein Flügel, der unter der Leitung von Lam Anh Hück-Do, dem Sohn des mächtigen und umstrittenen ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden Uwe Hück, deutlich erstarkt ist, wird die Gespräche mit dem Management auch innerhalb des Betriebsrats kritisch begleiten.



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