Im Interview blickt Moderatorin Jeannine Michaelsen mit Nostalgie auf ihre jugendlichen Jahre in den 90ern ohne Social Media zurück. Sie spricht über den Druck durch Vergleiche, die Herausforderungen, vor denen heutige Teenager stehen, und mögliche Auswege.
In den 1990er Jahren war die Welt für Kinder und Jugendliche noch nicht vollständig digitalisiert. Soziale Medien existierten nicht: kein Instagram, kein TikTok - es war unvorstellbar, dass Teenager damals schon am Handy durch Feeds scrollten. Jeannine Michaelsen, die sowohl als Schauspielerin als auch als Moderatorin tätig ist, gibt der Agentur teleschau ein Interview, in dem sie über diese Zeit spricht und erklärt, weshalb sie es schätzt, dass ihre Jugend ohne Social Media verlief.
Jeannine Michaelsen zeigt sich auch mit ihrem weiteren Lebensweg zufrieden: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Berufswahl und den Entscheidungen, die ich danach getroffen habe, weil ich dabei immer meinem Gefühl gefolgt bin.“ " Sie ist „dankbar“, dass sie ihren Lebensunterhalt verdient, ohne dass ihr „jemand aus der Familie reingeredet hat“. „Diese Eigenständigkeit trägt mich bis heute, und ich habe keine Reuemomente“, sagte die Moderatorin in einem teleschau-Interview.
Was sie jedoch „manchmal“ vermisst, ist die klare „Trennung zwischen öffentlichem und privatem Ich“: „Früher standen Künstler nur dann in der Öffentlichkeit, wenn sie ein Buch, einen Film oder eine Tour präsentierten – danach zogen sie sich wieder zurück. Heutzutage ist es schwieriger, da Social Media immer präsent ist.
Wie Michaelsen erklärt, bleibe dieser Druck nicht ohne Konsequenzen: Jugendliche beginnen damit, „Vergleiche anzustellen“. Sie hofft, dass „irgendwann jeder lernt, diese Vergleiche schrittweise abzulegen“. Sie hatte Glück: „Ich war nicht online unterwegs, hatte kein Facebook, Instagram oder TikTok.“ Es gab für sie keine ständig vorgetäuschten Ideale, die sie für „real“ halten sollte.
Jeannine Michaelsen gesteht jedoch, dass das Erwachsenwerden auch ohne soziale Medien nicht immer einfach war: „Oft dachte ich: 'Oh Mann, die anderen wissen schon, worum es im Leben geht, und ich stümpere noch herum.' Heute empfinde ich immense Dankbarkeit dafür, dass ich in den 90ern aufgewachsen bin und mich nicht ständig mit dieser nicht ganz realen Welt vergleichen musste, in der man als Teenager eigentlich nur verlieren kann.
Jeannine Michaelsen ist sich sicher: Jugendliche benötigen heutzutage mehr denn je Hilfe. „Es ist von größter Bedeutung, Kinder und Jugendliche zu unterstützen und ihren Selbstblick zu schärfen – weg von dem ständigen Vergleich.“ Ein „offener Umgang mit Social-Media-Inhalten, auch wenn das nervt“ gehört dazu. Soziale Medien werden bestehen bleiben, aber es sei möglich, „Alternativen zu schaffen, die anziehender sind und andere Zugänge bieten“.
Ihr Rezept: „Zusammen aktiv werden, Sport treiben, kreativen Hobbys nachgehen – all das hilft. Insbesondere wir als Eltern können uns nicht einfach zurücklehnen und behaupten: 'Mein Kind ist nur am Handy.' „Es gibt keine Möglichkeit für jemanden, sich der Verantwortung zu entziehen.“
Die Moderatorin kehrt im Sommerfilm „Für immer Freibad“ (Donnerstag, 14. August, 20.15 Uhr, im ZDF und vorab in der Mediathek) auf die Leinwand zurück und versprüht dabei eine gehörige Portion Nostalgie.
Einmal Zeitreise bitte: Im Film „Für immer Freibad“ (Donnerstag, 14. August, 20.15 Uhr, ZDF, sowie vorab in der Mediathek) spielt die Moderatorin und Schauspielerin Jeannine Michaelsen die zickige Stiefmutter eines Jungen mit großen Träumen in den 90er-Jahren. Sie schaut in einem Interview mit der Agentur teleschau auf ihre eigene Kindheit und Jugend zurück. „Ich glaube, das Schöne an der damaligen Zeit war dieses Gefühl, dass alles möglich ist“, sagt die 43-Jährige. Als sie älter wurde, erhielt sie „mehr Freiheit und durfte länger raus“ und dachte: „Jetzt packe ich mir das Leben.“ Nach eigenem Bekunden hatte sie sich damals mit den großen Themen des Erwachsenseins „noch nicht beschäftigt: keine Steuererklärung, keine Verantwortung“.
Michaelsen schildert im teleschau-Gespräch diese Zeit durchaus plastisch: „Dann gibt es die ersten Male: Konzerte, Festivals, das erste Mal mit Freunden allein reisen. „Man wurde Schritt für Schritt unabhängiger“, sagt sie. Aber eines war für sie klar: „Wenn es zu gruselig wurde, konnte man immer noch zu Mama oder Papa nach Hause gehen.“ Der „Zauber dieser Zeit“ bestand für sie genau darin: „Sie ist aufregend, leicht und voller Möglichkeiten. Die späten 90er und die Nullerjahre mit der besonderen Aufregung des Jahrtausendwechsels waren für mich prägend. Die Aufregung auf diesem Niveau ist nicht von Dauer, doch zwischen 16 und 20 Jahren erscheint einem alles ungemein bedeutend und groß."
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