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Mittwoch, 6. August 2025

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 Der Außenminister Litauens warnt: Drohnen aus Russland und Belarus dringen wiederholt in den EU-Luftraum ein. Sein Land ruft nun die Nato zu Hilfe.


Die litauische Regierung hat nach dem vermuteten russischen Drohneneintritt aus Weißrussland in den litauischen Luftraum die Nato zum Handeln aufgerufen. Auf der Plattform X äußerte Sicherheitsberater Kęstutis Budrys, dies sei ein „alarmierendes Zeichen“ für die Ausdehnung russischer Aggression auf NATO-Gebiet. Wie die Generalstaatsanwaltschaft in Vilnius mitteilte, war die Drohne mit etwa zwei Kilogramm Sprengstoff beladen.



russische drohne litauen




Budrys erklärte: „Wir dürfen nicht riskieren, dass die Sicherheit unseres Landes und unserer Bürger gefährdet wird.“ Litauen bat zusammen mit Partnern in einem gemeinsamen Schreiben an den NATO-Generalsekretär Mark Rutte um „sofortige Maßnahmen zur Stärkung der Luftverteidigung“. Hierzu gehört die beschleunigte Einführung eines Rotationsmodells für NATO-Luftverteidigungseinheiten.


Laut dem litauischen Militär ist dies bereits der zweite Vorfall dieser Art in den letzten Wochen. Am Montag flog das unidentifizierte Flugobjekt aus Belarus in Richtung Zentral-Litauen. Bewohner hatten in der Früh des Morgens den Verdacht geäußert, dass Geräusche zu vernehmen waren.


General Raimundas Vaikšnoras, der Oberbefehlshaber der litauischen Streitkräfte, gab die Verlegung von Luftabwehreinheiten an die Grenze bekannt. Das Ziel sei es, Eindringlinge frühzeitig zu identifizieren und im Ernstfall abwehren zu können. „Die Bedrohung besteht wirklich“, erklärte der General.


Dovilė Šakalienė, die Verteidigungsministerin, gestand ein, dass das derzeitige Radarsystem kleine und manövrierfähige Drohnen – vor allem bei widrigen Witterungsverhältnissen – nicht verlässlich erfassen kann. In Reaktion darauf plant das Verteidigungsministerium, neue Systeme zu erwerben, mobile Einheiten zur elektronischen Störung auszubauen und die Steuerung des Luftraums flexibler zu gestalten.


Offiziellen Angaben zufolge hat Litauen bisher etwa 80 Millionen Euro in die Drohnenabwehr investiert, wobei diese Summe bis 2030 auf 300 Millionen steigen soll. Schon in naher Zukunft soll ein automatisiertes Warnsystem zur Bevölkerungsschutz dienen.


Am 10. Juli 2025 hatte sich ein vergleichbarer Vorfall zugetragen: Eine russische Drohne des Typs „Gerbera“ war nach wenigen Minuten abgestürzt. Auch dieses Modell dient der Täuschung gegnerischer Abwehrsysteme.


In einem gemeinsamen Schreiben an Nato-Generalsekretär Mark Rutte äußerten Budrys und Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene, dass die steigende Zahl ähnlicher Vorfälle eine Bedrohung für die Sicherheit Litauens und des gesamten Bündnisses darstelle.
 

Russland hat mit Belarus einen engen Verbündeten. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind wiederholt Drohnen in den Luftraum der benachbarten Baltenstaaten eingedrungen. In Reaktion darauf hat Litauen zusätzliche Truppen und Luftabwehrkapazitäten an der Grenze zu Belarus stationiert.


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